Mehrhundehaltung & Hundetraining – Ein Weg, der mich geprägt hat
Als ich meine Hundeschule gründete, war mir eines sofort klar: Ich möchte nicht nur Methoden vermitteln, sondern Räume schaffen, in denen echtes Verstehen möglich wird – zwischen Mensch und Hund, aber auch zwischen den Hunden selbst. Besonders das Thema Mehrhundehaltung liegt mir dabei sehr am Herzen. Nicht nur, weil ich viele Rudel begleite – sondern weil ich selbst diesen Weg gegangen bin. Und noch immer gehe.
Ich weiß, wie sich der Moment anfühlt, wenn der zweite oder dritte Hund einzieht. Diese Mischung aus Freude, Spannung und Unsicherheit. Man kennt sich mit Hunden aus – aber plötzlich ist alles anders. Die Routinen verändern sich. Die Dynamik wird komplexer. Und man selbst muss sich neu finden in einer Rolle, die viel bewusster geführt werden will als zuvor.
Aus Erfahrung: Ein Rudel ist kein Selbstläufer
Mit dem ersten Hund hat vieles funktioniert – fast wie von selbst. Die Verbindung war klar, der Alltag eingespielt, das gegenseitige Vertrauen gewachsen. Dann kommt der zweite Hund dazu – vielleicht jünger, unsicherer, dominanter oder einfach völlig anders als der erste. Plötzlich reagiert der Ersthund auf Dinge, die früher kein Thema waren. Spaziergänge fühlen sich hektischer an. Zuhause entsteht Spannungsfeld – wer darf wo liegen, wer bekommt Aufmerksamkeit, wer übernimmt Verantwortung?
Ich erinnere mich gut an diesen Moment. An das Gefühl, zwischen allen zu stehen, ständig neu sortieren zu müssen, gerechter sein zu wollen – und doch oft das Gefühl zu haben, keinem gerecht zu werden. Nicht den Hunden. Nicht mir selbst.
Aber genau diese Erfahrung war rückblickend ein Geschenk. Denn sie hat mich gelehrt, tiefer zu schauen. Weg von der reinen Verhaltensebene – hin zu Beziehung, Struktur und innerer Haltung.
Hundetraining beginnt beim Menschen
In der Arbeit mit Mehrhundeteams – und auch in meinem eigenen Rudel – durfte ich erkennen, dass Training nicht an der Oberfläche beginnt. Es geht nicht darum, jeden Hund „gleich gut“ zu erziehen oder das perfekte Zusammenspiel zu erreichen. Es geht darum, Klarheit zu entwickeln, sich selbst als verlässlichen Orientierungspunkt zu verstehen – und den Hunden damit Raum zu geben, ihre Rolle zu finden.
Denn Hunde orientieren sich nicht an dem, der am lautesten ist oder die meisten Kommandos kennt – sondern an dem, der innerlich klar und ruhig führt. Das ist keine Technik. Das ist eine innere Haltung. Und die beginnt bei uns Menschen.
Jeder Hund bringt etwas mit – und verändert das Ganze
Jede neue Hundeseele, die ins Rudel kommt, bringt etwas mit: ein Wesen, ein Temperament, manchmal auch eine Geschichte. Und mit ihr verändert sich die ganze Dynamik. Als Mensch steht man plötzlich nicht mehr nur in Beziehung zu einem Hund, sondern muss mehreren Individuen gerecht werden – und zugleich dem gesamten Rudel als System.
Ich habe gelernt, genau hinzuschauen. Nicht zu vergleichen. Nicht zu erwarten, dass alles sofort funktioniert. Sondern zu erkennen: Jeder Hund braucht etwas anderes – und gemeinsam brauchen sie mich. Nicht als Kontrolleur, nicht als Antreiber, sondern als sichere, präsente Mitte.
Und genau das vermittle ich auch in meinem Training.
Warum mir Mehrhundehaltung in meiner Hundeschule so wichtig ist
In der Hundeschule Herzenssache für 4 Pfoten in Mendig begleite ich viele Menschen, die mit zwei oder mehr Hunden leben. Und ich sehe oft dieselben Fragen, dieselben Herausforderungen, dieselben Gefühle von Überforderung oder Schuld, wenn etwas nicht so läuft wie gehofft.
Mir ist es wichtig, hier Raum zu schaffen – für ehrliche Gespräche, individuelle Lösungen und für eine ganzheitliche Begleitung. Denn Mehrhundehaltung ist mehr als Erziehung. Sie ist eine tägliche Beziehungsarbeit, ein Prozess des Lernens und Wachsens – für Mensch und Hund.
Ich arbeite dabei nicht nach starren Plänen. Jedes Rudel ist einzigartig. Jede Beziehung ist anders. Deshalb ist mein Training immer individuell – angepasst an eure Bedürfnisse, eure Lebenssituation und das, was zwischen euch passiert.
Alle dürfen mit – weil jedes Rudel nur gemeinsam funktioniert
In meiner Arbeit mit Mehrhundehaltern höre ich oft die Frage: „Welchen meiner Hunde soll ich denn ins Training mitbringen?“ Dahinter steckt oft der Gedanke, man müsse sich entscheiden – für den Problemhund, den Junghund, den unsicheren Hund. Doch genau das möchte ich in meiner Hundeschule bewusst anders gestalten.
Bei Herzenssache für 4 Pfoten sollen nicht einzelne Hunde trainiert werden, sondern das Rudel als Ganzes wachsen dürfen. Denn Mehrhundehaltung bedeutet, dass Beziehungen nicht isoliert voneinander existieren. Die Hunde beeinflussen sich gegenseitig – und sie brauchen auch im Training Raum, gemeinsam zu lernen, sich zu orientieren und als Gruppe begleitet zu werden.
Deshalb ist es mir besonders wichtig, dass alle Hunde mitmachen dürfen – je nach Thema, Gruppenkonstellation und individueller Situation. So entsteht echtes Verständnis für das Miteinander, für Rollen, Dynamiken und für die Bedürfnisse jedes einzelnen Hundes innerhalb des Rudels.
Du musst dich also nicht für einen Hund entscheiden – du darfst dein gesamtes Rudel mitbringen. Denn nur so kann sich die Beziehung im Ganzen entwickeln. Und genau das ist mein Ziel: ein harmonisches Miteinander, in dem sich jeder gesehen und verstanden fühlt – Mensch wie Hund.
Hundetraining in der Mehrhundehaltung bedeutet: Entwicklung zulassen
Der Weg zur Harmonie im Rudel ist kein gerader. Es gibt Tage, an denen alles gut läuft – und Tage, an denen Zweifel aufkommen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Und ich weiß: Veränderung geschieht nicht über Nacht. Sie beginnt leise. In kleinen Schritten. In einem neuen Verständnis. In der Entscheidung, wirklich hinzuschauen. In der Bereitschaft, sich selbst als Teil des Systems zu begreifen.
Deshalb ist es mir so wichtig, nicht nur Symptome zu bearbeiten, sondern Beziehungen zu stärken. Nicht nur Probleme zu „lösen“, sondern Vertrauen aufzubauen – zwischen dir und deinen Hunden. Und vor allem: zwischen dir und dir selbst.
Mehrhundehaltung ist keine Last – sondern eine besondere Form von Verbindung
Manchmal höre ich Sätze wie: „Ich wollte, dass es leichter wird.“ Oder: „Ich dachte, der Zweithund würde Ruhe reinbringen.“ Und manchmal passiert genau das Gegenteil. Doch mit der richtigen Begleitung, mit einem wachen Blick auf die tieferen Zusammenhänge, kann genau aus diesem Chaos etwas Wunderbares entstehen: Ein echtes Rudel. Ein Miteinander, das auf Vertrauen, Klarheit und Nähe beruht.
Für mich persönlich ist die Mehrhundehaltung keine Belastung – sondern eine besondere Form der Beziehung. Sie fordert mich. Sie formt mich. Und sie schenkt mir täglich neue Erkenntnisse, Nähe und Verbundenheit. Diese Erfahrungen – die ganz persönlichen wie die professionellen – gebe ich in meiner Arbeit weiter. Mit Herz, mit Ruhe, mit Klarheit.
Denn: Herzenssache für 4 Pfoten ist mehr als ein Name. Es ist meine Haltung. Und mein Weg.
Fazit: Mehrhundehaltung bewusst leben – mit Herz, Klarheit und Begleitung
Mehrhundehaltung ist kein einfacher Weg – aber ein unglaublich bereichernder. Sie stellt uns vor Herausforderungen, fordert unsere Aufmerksamkeit, unser Mitgefühl und unsere Klarheit. Doch wenn wir bereit sind, unsere Hunde wirklich zu führen, Beziehungen bewusst zu gestalten und jeden Hund als Teil eines Ganzen zu sehen, entsteht etwas sehr Wertvolles: ein Rudel, das zusammenhält, vertraut und sich entwickelt.
In meiner Hundeschule Herzenssache für 4 Pfoten in Mendig begleite ich dich genau dabei – mit einem offenen Blick für deine individuelle Situation und mit dem festen Wunsch, dass du dich mit deinem ganzen Rudel gesehen und unterstützt fühlst. Du musst dich nicht entscheiden, welcher Hund „wichtiger“ ist – bei mir dürfen alle mitmachen. Denn echte Veränderung passiert gemeinsam.
Mehrhundehaltung ist für mich nicht nur ein Thema – sie ist Teil meines Lebens. Und genau deshalb ist sie eine echte Herzensangelegenheit.